Trizonia eine unbekannte Insel in Griechenland
Von Zakynthos sind wir nun über Killini und Patras auf der Insel Trizonia im Golf von Korinth. Diese kleine Insel besitzt eine große nierenförmige Bucht in der eine Marina (Hafen für Yachten) und freies Ankern möglich ist. So wurde es in unserem Revierführer, der mittlerweile auch schon etwas ins Alter gekommen ist beschreiben. Aber solche Marinas mit Betonanleger reißt man ja nicht einfach so weg. Also kurzgesagt, wurde hier auf Trizonia vor 15 Jahren mit dem Bau einer Marina begonnen, die zwar fertig ist (es gibt zwar kein Strom und Wasser am Anlegepier hat) aber nie in Betrieb ging. Hier liegt eine lustige Seglergemeinde (auch Langzeitlieger) da es ja nichts kostet weil niemand sich dafür verantwortlich fühlt. Es ist so eine naturbelassene Bucht mit einer Seglerkommune. Im Hafenbecken liegt eine untergegangene Segelyacht um die sich keiner kümmert und dort die Masten aus dem Wasser streckt. Unweigerlich fragt man sich was hier eigentlich passiert ist. So mache ich mich auf es herauszufinden und komme mit einigen interessanten Leuten ins Gespräch die hier schon seit 20 Jahr herkommen und die Geschichte genau kennen. Es ist eine typische griechische Geschichte die immer wieder passier nur hier war es im etwas größeren Stil. Das Tourismusministerium hatte Geld für 12 Marinas und hat eine oder mehrere Baufirmen beauftragt diese zu bauen. Die Baufirmen erhielten das Geld und bauten mal los. Irgendwann war das Geld alle, keiner kontrollierte die Baufirmen und der Bau wurde eingestellt. Später stellte sich raus, dass nur 1/3 der Gelder verbaut wurde und der Rest verschwunden ist. Wer die Baufirmen waren konnte oder besser wollte man nicht nachvollziehen. Die Verantwortung wollte auch niemand übernehmen und so gibt es nun diese 12 freien Marinas in der jeder anlegen kann und nichts bezahlen muss. Spannend ist, dass es hier Segler gibt die einfach ihr Boot liegen lassen und in ihre Heimat fahren im nächsten Jahr wiederkommen und weitersegeln oder die Marina wie ihre eigene benutzen. Es gibt Yachten die hier schon seit Jahren liegen und niemand drauf gesehen wurde. Trotz allem oder vielleicht genau deswegen ist es ein netter Platz der zum Bleiben einlädt. Wir werden uns noch einen Tag hier mit Erkundungen der Insel beschäftigen und dann die 50 Seemeilen nach Korinth segeln.